Regenschwangere Wolken jagen über den Himmel. Die Luft ist schwer vom Duft der nassen Erde. Der Wind zerrt wütend an den Passanten, die gehetzt über das betongraue Gebäudeplateau eilen. Mitten unter ihnen steht ein Mann, sein Mantel flattert ungeduldig um seine Silhouette. Er reckt seinen Arm weit in den Himmel, am Ende zittert sein Smartphone den Wolken entgegen. Ich haste an ihm vorbei, mit meiner Tasche kämpfend, die der Wind an meine Beine schlägt.
Der Mann spricht mich an: „Entschuldigen Sie bitte, wo ist hier der Friedensplatz?“
Im Gehen erkläre ich dem Mann den Weg, lotse ihn weg vom Gebäudeplateau und in die richtige Richtung. Nach zwei Sätzen deutet er auf sein Telefon und insistiert: „Das mag sein, dass es geradeaus geht, aber mein Telefon sagt mir, dass der Friedensplatz in die entgegengesetzte Richtung liegt“.
„Das interessiert uns jetzt alles nicht“, antworte ich. „Technik zählt hier nicht, sondern Wissen.“ Wir stehen auf dem Friedensplatz. Das Smartphone schweigt.
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