Da warst Du voller Leben.
Mit Neubeginnen und Abschieden,
mit Herzklopfen und Herzschmerzen,
mit Lachen und Weinen.
Ich mochte Dich gern, 2017.
Du hast es gut mit mir gemeint und mich erneut so viel entdecken lassen – über mich und in der Welt. Ich war hier schweigsamer und im Leben lauter. Ich habe mich so über die Leidenschaft und das Glück gefreut, dass Du für mich in diesem Jahr bereit gehalten hast. Und ich habe in diesem Jahr meine Grenzen kennen gelernt. Horizonte, die ich erreicht habe und die ein Ende markierten.
Ich weiß nicht, was 2018 bringt, nur so viel: Es wird ein Jahr der Veränderung. Mal wieder, immer wieder. Ich wünsche mir dafür Mut und ein offenes Herz. Und die Geduld mit mir selbst, wenn meine Gedanken schon viel weiter sind und mein Herz noch einmal zurück blickt.
Ich wünsche uns und Dir und mir ein frohes, friedliches, entdeckungsreiches neues Jahr.
Mein Vorsatz für das neue Jahr – wer könnte es schöner schreiben als Rainer Maria Rilke:
Über die Geduld
Man muss den Dingen
die eigene, stille
ungestörte Entwicklung lassen,
die tief von innen kommt
und durch nichts gedrängt
oder beschleunigt werden kann,
alles ist austragen – und
dann gebären…
Reifen wie der Baum,
der seine Säfte nicht drängt
und getrost in den Stürmen des Frühlings steht,
ohne Angst,
dass dahinter kein Sommer
kommen könnte.Er kommt doch!
Aber er kommt nur zu den Geduldigen,
die da sind, als ob die Ewigkeit
vor ihnen läge,
so sorglos, still und weit…Man muss Geduld haben
Mit dem Ungelösten im Herzen,
und versuchen, die Fragen selber lieb zu haben,
wie verschlossene Stuben,
und wie Bücher, die in einer sehr fremden Sprache
geschrieben sind.Es handelt sich darum, alles zu leben.
Wenn man die Fragen lebt, lebt man vielleicht allmählich,
ohne es zu merken,
eines fremden Tages
in die Antworten hinein.
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